Strukturuntersuchungen von Auxin-Phytohormonen.

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(planare Form von PPAA) (planare Form von IAA) (planare Form von 4-Me-IAA) (planare Form von 4-Cl-IAA)
  T1     T2    E [kJ/mol]
  0,00°   0,00°       0,000  
100,85° -15,68°       5,611  
47,71° 115,07°       8,112  
114,84°   145,56°       8,648  

1-H-Pyrrolo[3,2-b]pyridin-3-ylessigsäure (PPAA) ist die so konstruierte Erweiterung der Serie 4-Cl-IAA, 4-Me-IAA und IAA; die planaren Formen all dieser Moleküe sind über diesem Absatz zusammengefasst. Die Energiehyperfläche von PPAA enthält vier symmetrie-eindeutige Minima mit cis-Orientierung der COOH-Gruppe, K, L, M und N, deren 6-31G* optimierte Daten in der Tabelle angegeben sind. Die Geometrien dieser Konformere entsprechen jenen der 4-Cl-IAA Energieminima, außer dass M wegen einer attraktiven C-H···N-Wechselwirkung (H···N-Distanz 2,736 Å) zu einem höheren T1-Wert verschoben ist. Die relativen Energien unterscheiden sich jedoch: B und C sind in der Energiefläche von 4-Cl-IAA stabiler als ihre Analoga L und N, wohingegen das kinetisch instabile 4-Cl-IAA-Konformer D seine Entsprechung in M findet, das durch die oben genannte anziehende intramolekulare Wechselwirkung stabilisiert wird.

(PPAA 0/180 Konformation)

Diese Minima sind untereinander und mit ihren Spiegelbildern l, m und n durch ein Netzwerk von Reaktionswegen verbunden, das jenem von 4-Cl-IAA sehr ähnlich ist. Der Hauptunterschied ist die Konformation mit T1=0° und T2=180°, die im 4-Cl-Fall ein Sattelpunkt (D-d), hier jedoch ein Sattelpunkt zweiter Ordnung ist. Die Geometrien dieser beiden Konformationen sind neben diesem Absatz wiedergegeben; sie zeigen, dass eine Kombination von elektronischem und sterischem Einfluss für diesen Unterschied verantwortlich ist: in 4-Cl-IAA ist die Torsion der Seitenkette sterisch gehindert, während sie in PPAA zu einer verstärkten N···H-C-Wechselwirkung führt.

(H-bonded PPAA, Sicht von oben)

PPAA bildet weiters ein Konformer, in dem die COOH-Gruppe in der trans-Orientierung vorliegt und eine intramolekulare N···H-O-Wasserstoffbrücke ausbildet. Zwei Ansichten dieses Konformeren sind neben diesem Absatz gezeigt. Dieses wasserstoffbrückengebundene Konformer ist von beträchtlicher Stabilität: es hat eine relative Energie von 5,802 kJ/mol und eine Potenzialbarriere von 42,505 kJ/mol in der Reaktion zu N; die N···H-Distanz beträgt 2.020 Å, die Bindungsordnung N···H 0.069. Die Wasserstoffbrücke ist in ihrer Stärke also derjenigen in gamma-Aminobuttersäure vergleichbar, die ebenfalls zu einem siebengliedrigen Ring führt.


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Offenlegung gem. §25 MedienG: Dr. Michael Ramek, Graz.